Gründerzeitvilla
Erdgeschoss und Beletage in einer Gründerzeitvilla
Farbkonzept für zwei Etagen einer Gründerzeitvilla mit orginalen Stuckdecken im Erdgeschoss und der 1. Etage. Im Zuge größerer Renovierungsmaßnahmen und neuer Nutzungsplanung der Räume wurden die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner Raum für Raum analysiert und festgelegt.
Das grundsätzliche Farbkonzept setzte die Betonung der unterschiedlich und kunstvoll gestalteten Stuckdecken sowie der Raumhöhen in den Mittelpunkt.
Die Wände wurden einheitlich in einem abgetönten, hellen Grauton gestrichen, der mit allen Akzentfarben harmoniert. Alle Fenster und Türen erhielten einen zweiten, dazu passenden neutralen Grauton. So entstand die Basis für eine einheitliche, ruhige Stimmung, die eine Betonung der Decken ermöglicht.
Erdgeschoss
Das Erdgeschoss mit Terrasse und Zugang in den Garten ist die öffentliche Etage der Bewohner. Hier finden wir sowohl die große offene Wohnküche und das durch eine große Schiebetür verbundene Wohnzimmer als auch ein separates Atelier.
Die Küche, so war der Wunsch, soll sowohl im Sommer als auch im Winter schon am Morgen für gute Laune sorgen. Ein Ort für Kommunikation und regen Austausch mit Freunden.
Für die filigrane Stuckdecke wurde ein heller Gelbton mit Grün- und Grauanteil gewählt, der sich je nach Lichtverhältnissen verändert.
Die Wand mit der Küchenzeile und der Spüle wurde in einem fröhlichen, leicht gebrochenen Mittelblau (Wasser, Meer) gestrichen. Den davor freistehenden Küchenblock rahmt ein korallfarbener (Assoziation: Wärme, kochen) Kräutergarten ein.
Die Tapete an der Stirnseite des Raums nimmt sowohl den Gelbton der Decke als auch den Blauton der gegenüberliegenden Wand und das Korallrot des Küchenblocks wieder auf.
Das Lichtkonzept ist zweckgebunden und ermöglicht gleichzeitig komfortables Arbeiten im Küchenbereich und gemütliches Beisammensein am alten Holztisch.
Das daran anschließende Wohnzimmer mit großem Fenster und Zugang in den Garten sollte ein Raum werden, in dem die Kommunikation mit Freunden vertieft und auf einer ruhigeren Ebene weitergeführt werden kann.
Die plastische Decke und die Nähe zum Garten verlangten nach einem ausdrucksstarken eigenen Farbton. Die Wahl fiel hier auf ein dunkles Grün mit hohem Blauanteil, das eine ruhige Atmosphäre erzeugt und eine Verbindung zum angrenzenden Garten darstellt.
Durch die nordöstliche Ausrichtung des Wohnzimmers verändert sich mit dem Lichteinfall die Intensität des ausgewählten Farbtons sehr stark. Von Morgens bis Mittags erreicht der Ton mit Sonneneinstrahlung eine pudrig, luftig transparente Anmutung, die sich gegen Abend mit geringem Lichteinfall in eine warme, gemütliche wandelt welche Geborgenheit impliziert.
Das Lichtkonzept der künstlichen Beleuchtung dieses Raumes ist bewusst punktuell gehalten. So können einzelne Bereiche separat ausgeleuchtet werden, um eine harmonische Gesamtstimmung entstehen zu lassen.
Im letzten Zimmer dieser Etage befindet sich das Atelier der Bewohner. Dieser Raum verfügt über zwei gegenüberliegende Fenster und bietet somit eine gute Ausbeute an natürlichem Licht.
Die neutrale Helligkeit des Raumes wird durch ein nur leicht abgetöntes Weiß unterstützt. Die künstliche Lichtstimmung kann durch eine unter der Decke angebrachte Lichtleiste für indirekte Beleuchtung ganz nach Bedürfnis von neutral kalt bis wohnlich warm verändert werden. Somit kann der Raum sowohl als Arbeitsraum als auch als Erweiterung des Wohnbereiches genutzt werden.
Beletage
Die Beletage, das erste Obergeschoss der Gründerzeitvilla, änderte im Zuge der Renovierung seine historisch gesehene Nutzung als Repräsentationsebene in eine rein private Etage der Bewohner.
Hier befindet sich ein Büro, ein Salon mit dem für eine Beletage charakteristischem Erker, ein durch eine Schiebetür angrenzendes Schlafzimmer und ein Bade- und Ankleidezimmer en Suite.
Im Gegensatz zu den anderen Räumen auf dieser Etage liegt für das Büro das Hauptaugenmerk auf konzentriertem Arbeiten.
Für die Stuckdecke wurde ein warmer Kieselton gewählt, der sowohl mit der großen Lampe als auch mit den akzentuierten roten USM Möbeln perfekt harmoniert.
So erzeugen wir eine ruhige Atmosphäre und ein unaufgeregtes Raumklima, welches der Konzentration zuträglich ist.
Für den Salon mit großem Erker und Blick in den alten Baumbestand des Viertels wurde, wie auch im Erdgeschoss eine fröhliche Stimmung gewünscht.
Der Rosaton der filigranen Stuckdeck, die mit der Tapete aus dem angrenzenden Schlafzimmer harmoniert, bietet bei Tagesbeginn eine leichte und fröhliche Anmutung und verwandelt den Raum zur Abendzeit durch dezente Beleuchtung oder die einfallende Abendsonne in einen gemütlichen Rückzugsort.
Der Erker bietet freien Blick in die umliegenden Bäume und den Himmel und erhielt einen leichten hellblauen Deckenanstrich, der den dort sitzenden noch deutlicher mit der umgebenden Natur verbindet und zum Träumen verführt.
Das Schlafzimmer sollte trotz hoher Decke einen ruhigen Schlaf ermöglichen und eine einladende, gemütliche Atmosphäre ausstrahlen.
Wie in den bereits gezeigten Räumen wurden auch hier die Wände in einem abgetönten Grau/Beige und die Türen sowie die Fenster in darauf abgestimmten Grautönen gestrichen. Die Decke erhielt ein warmes, beruhigendes Dunkelblau welches sich je nach Tageszeit oder Beleuchtung in ein pudriges Blau verwandelt.
Durch die Verwendung einer dunklen Deckenfarbe gelingt es die Decke optisch abzusenken – so entstand ein optimales Verhältnis zwischen tatsächlicher und gefühlter Höhe des Raumes.
Die Seitenwände neben der großen Schiebetür wurden mit einer aussagestarken Tapete versehen, deren Farbgebung sich als Rosaton an der Decke des in Blickrichtung liegenden Salons wiederfindet.
Das große En-Suite Bade- und Ankleidezimmer befindet sich über dem Atelier im Erdgeschoss und verfügte ebenso über keine Stuckdecke.
Auch bei diesem Raum spielt der Tagesablauf eine wichtige Rolle. Empfängt den Bewohner am Morgen eine erfrischende, anregende Stimmung, so wechselt die Atmosphäre am Abend zu Gemütlichkeit und Ruhe. Belebend am Morgen und entspannend am Abend.
Erreicht wurde dieser Effekt durch die bewusste Reduktion des gefliesten Bereiches und der Auswahl der Fliesenfarben, bestehend aus 4 Basisfarben und einer Akzentfarbe (Dunkelrot).
Die warme mittelgraue Wand hinter dem großen Kleiderschrank stellt eine optimale Verbindung her und gibt dem Raum in Kombination mit den verschiedenen Deckenlampen eine ruhige und warme Atmosphäre.
Dazu ermöglichen die L-förmig verlaufende indirekte Lichtleiste unter der Decke, die indirekte Beleuchtung über dem Kleiderschrank und viele Strahler in Kniehöhe vielfältige Lichtstimmungen.
Projekt II | Projekt III | Arbeitsweise | Profil | Kontakt | Home